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Im Zeichen der Postgeschichte
Foto: Marco Stepniak

Im Zeichen der Postgeschichte

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Jennifer von Glahn

Mit stolzen 80 Jahren blickt Friedrich Maurmann auf ein Leben zurück, das eng mit der Welt der Briefmarken und der Deutschen Post verbunden ist. Zwei Jahrzehnte lang leitete er als erster Vorsitzender den Verein Briefmarken und Münzfreunde e. V. Oer-Erkenschwick, der sich vor einigen Jahren leider aufgelöst hat. „Ich war gerne Vorsitzender“, sagt er mit einem Lächeln. Unter seiner Leitung zählte der Verein rund 40 bis 50 Mitglieder, die sich der Welt des Briefmarkensammelns verschrieben hatten. Die Liebe zum Sammeln wurde Friedrich Maurmann allerdings nicht in die Wiege gelegt. „Die entfachte die Begeisterung meines Bruders für Briefmarken, der bereits im Recklinghäuser Briefmarkenverein aktiv war“, so der Pensionär. Auf Anraten seines Bruders und eines befreundeten Sammlers schloss sich Maurmann, der in der Stimbergstadt lebt, dem Briefmarken-Verein in Oer-Erkenschwick an. Schnell stieg er zum Vorsitzenden auf und prägte die Vereinsaktivitäten. Aber eigentlich, könnte man denken, sei Maurmann schon von Berufswegen ein Fan der kleinen klebenden Marken gewesen: Über 46 Jahre lang war Maurmann bei der Deutschen Post tätig und arbeitete in der Recklinghäuser Poststelle gegenüber dem Bahnhof. „Beim Paketschalter im Hauptpostamt in Recklinghausen war ich den 80er und 90erJahren für die Fracht zuständig“, sagt Friedrich Maurmann. Und wie viele besondere Marken hat der Sammler nun im Laufe seines Lebens zusammengetragen? „Die Blaue Mauritius war nicht dabei“, sagt er lachend. „Aber im Laufe der Zeit sind um die zwei Millionen Briefmarken zusammengekommen“. Heute hat er nur „die besten“, behalten, wie er sagt, die er liebevoll sortiert in Alben in seinem Arbeitszimmer aufbewahrt.

Privates Postmuseum:

Aber nicht nur auf Briefmarken beschränkt sich Maurmanns Sammelleidenschaft rund um das Postwesen. Er trug auch Postkästen, Fahrräder und andere Relikte aus der Welt der Post zusammen. Über 21 Jahre lang betrieb er sogar ein eigenes privates Postmuseum in der Martinistraße in Recklinghausen, „das als das größte private Postmuseum der Region galt“. Dort zu sehen waren über 800 Exponate auf rund 100 Quadratmetern: von Briefen über Mützen und Uniformen bis hin zu Posthörnern und Stempeln. Viele der besonderen Stücke hat der Pensionär mittlerweile Freunden, Verwandten oder anderen Sammlern vererbt. Die schönsten Stücke aber, die zieren sein Haus in Oer-Erkenschwick. Darunter Mützen, Dokumente und allerlei Devotionalien – und als Highlight besondere Briefkästen, ein Postfahrrad und der Adler, der einst das Post Gebäude in Recklinghausen zierte. Heute, im Ruhestand, schaut Maurmann auf sein bewegtes Leben zurück und betrachtet seine Sammlungen als eine Quelle der Freude und des Rückzugs. Sein Spitzname „Der Briefmarkenkaiser“ ist wohlverdient, denn er hat nicht nur eine beeindruckende Sammlung aufgebaut, sondern auch dazu beigetragen, die Geschichte der Post zu bewahren. Fragen rund um das Postwesen beantwortet Friedrich Maurmann gerne.

„Im Laufe der Zeit sind um die zwei Millionen Briefmarken zusammengekommen.“

Friedrich Maurmann

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