In der Bibliothek der Dinge im Matthias-Claudius-Zentrum kann man sich neueste digitale Technik ausleihen – so einfach wie ein Buch.
Die digitale Welt entwickelt sich rasant, und immer mehr ältere Menschen zeigen Interesse daran, neue Technologien zu erkunden. Doch nicht jeder hat die Mittel, um sich die neueste Hardware anzuschaffen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, bietet das Diakonische Werk im Kirchenkreis Recklinghausen eine innovative Lösung: eine Ausleihe für digitale Geräte.
Im Sortiment der Ausleihe finden sich über 50 verschiedene digitale Geräte, die von Tablets über E-Book-Reader, Scanner und Smartwatches bis hin zu Virtual-Reality-Brillen und einem 3-D-Drucker reichen. Einige dieser Geräte sind sogar mehrfach vorhanden, sodass eine höhere Nachfrage problemlos bedient werden kann. „Die Idee hinter diesem Angebot ist es, allen Menschen und auch Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit zu geben, digitale Technologien kennenzulernen, ohne diese sofort kaufen zu müssen“, erklärt Cosima Nellen, Mitarbeiterin im Referat für Teilhabe und Inklusion.
Erklärung inklusive
Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, Hemmschwellen abzubauen. Viele Menschen sind neugierig, wie zum Beispiel eine Smartwatch oder ein Tablet funktioniert. Hier setzt das Team der Ausleihe an. Vier engagierte Mitarbeitende stehen bereit, um die Geräte nicht nur auszuleihen, sondern auch zu erklären. Sie nehmen sich die Zeit, den Interessierten die Funktionen der Technik zu zeigen. Einer von ihnen ist Matthias Linder.
Der 38-Jährige ist Beschäftigter beim Diakonischen Werk und arbeitet in der Bibliothek der Dinge. „Besonders beliebt sind die Spielekonsolen. Oft werden diese ausgeliehen, um sie den Enkelkindern oder sogar den Großeltern näherzubringen“, weiß er. Auch das Thema Nostalgie spielt eine Rolle: Alte Fotos und Dias können mit speziellen Scannern digitalisiert werden, was bei vielen Erinnerungen weckt und gleichzeitig den Erhalt von wichtigen Momenten ermöglicht. „Man muss die alten Fotos nicht wegwerfen, sondern kann sie digital speichern und damit auch für zukünftige Generationen bewahren“, so Matthias Linder während der Ausleihe.
Digital kommunizieren
Ein weiterer Aspekt, den das Projekt adressiert, ist die Einsamkeit im Alter. Viele ältere Menschen wünschen sich mehr Kontaktzu anderen. Durch die Nutzung digitaler Geräte können sie sich mit ihrer Familie und Freunden verbinden, sei es über soziale Netzwerke, Videoanrufe oder sogar durch Online-Gemeinschaftsspiele.
Die Ausleihe erfolgt unkompliziert. Die Geräte können für bis zu vier Wochen ausgeliehen werden, wobei ein System zur Registrierung der Ausleihen und der Personalausweis genutzt wird. „Das Interesse an dem Angebot ist groß, und die Nachfrage steigt stetig“, so Nellen. Durch die Ausleihe von digitalen Geräten wird nicht nur der Zugang zur Technik erleichtert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur sozialen Integration geleistet. Die Möglichkeit, Technik ohne Druck und in vertrauter Umgebung auszuprobieren, fördert das Selbstbewusstsein und die Teilhabe an der Gesellschaft.
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